Mammographie-Screening 50-69Jh.

Ulrike WiermannNeues

Brustkrebsneuerkrankungen
Jährlich erkrankten über 70.000 Frauen in Deutschland neu an Brustkrebs (Robert Koch-Institut 2013); rund 17.500 Frauen sterben jedes Jahr daran. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. 2014 starben 18000 Frauen an Brustkrebs, 63% von ihnen waren 70Jahre oder älter (Deutsches Ärzteblatt 2/2016).

Das Mammographie-Screening ist ein Programm zur Früherkennung von Brustkrebs bei Frauen ohne Symptome. Die Mammographie ist eine Röntgenuntersuchung der weiblichen Brust. Sie eignet sich zur Brustkrebsfrüherkennung, weil sie schon sehr kleine, nicht tastbare Tumoren in einem frühen Stadium sichtbar machen kann.

Das Programm zur Früherkennung von Brustkrebs richtet sich bundesweit an über zehn Millionen Frauen zwischen 50 und 69 Jahren. Es wird von den gesetzlichen Krankenkassen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) getragen.

Das Mammographie-Programm ist ein zusätzliches Angebot zu der jährlichen Krebsvorsorgeuntersuchung bei Ihrer Frauenärztin.

Die Teilnahme am Mammographie-Screening ist freiwillig und kostenfrei. Jede Frau muss für sich selbst entscheiden, ob sie das Angebot in Anspruch nehmen will.

Die aktuelle Auswertung erfasst die Screening-Teilnehmerinnen in 5-Jahres-Altersgruppen. Bei 50- bis 54-jährigen Frauen, die das erste Mal die Untersuchung durchführen lassen, findet das Screening bei 6 von 1000 Frauen Brustkrebs. Mit höherem Alter steigt auch die Entdeckungsrate kontinuierlich an und ist am höchsten für die Altersgruppe der 65- bis 69-Jährigen. Von ihnen erhalten 15 von 1000 Frauen die Diagnose Brustkrebs.

Die meisten der im Screening entdeckten Karzinome sind in einem frühen, prognostisch günstigen Stadium. Rund 82 Prozent sind höchstens 20 Millimeter groß und 80 Prozent ohne Lymphknotenbefall.
Die aktuellen Ergebnisse belegen die hohe Qualität des deutschen Mammographie-Screening-Programms. Von den rund 2,8 Millionen gescreenten Frauen im Berichtsjahr 2012 wurden rund 5 Prozent noch einmal zu einer ergänzenden Untersuchung mit Abtasten, Ultraschall oder Mammographie wiedereinbestellt. Bei gut einem Prozent wurde eine Gewebeentnahme erforderlich. Durchschnittlich wurde bei 6 von 1000 untersuchten Frauen Brustkrebs entdeckt.